Maria Solozobova ist bekannt für ihre phänomenale Geigenkunst. Auch dieses Jahr tritt sie wieder an der Konzertreihe «Classical Highlights» auf, die sie mit ihrem Mann ins Leben gerufen hat. Dabei wird sie am Sonntag, 8. Oktober in der Tonhalle Zürich an der Hommage zum 190. Geburtstag von Johannes Brahms mitwirken und ein Violinkonzert, D-Dur, op.77 spielen.
Sie kommen ursprünglich aus Moskau. Stammen Sie eigentlich aus einer grossen Musikerfamilie?
Maria Solozobova: Nein, meine Eltern und Grosseltern waren Ingenieure für Luftfahrttechnik.
Wie wurde Ihr Talent entdeckt?
Ich habe mit 12 Jahren relativ spät angefangen Geige zu spielen. Damals hat man mich gefördert und an die Moskauer Gnessin Schule für begabte Kinder geschickt.
Sie haben am Moskauer Tschaikowski Konservatorium studiert und abgeschlossen. Was war der Anlass für einen Umzug nach Westeuropa?
Dazumals hatte mein Professor Zakhar Bron eine Professur in Wien. Ich habe mich entschieden, mein Studium in seiner Klasse fortzusetzen.
Und Sie sind ja dann nicht in Wien geblieben. Wie ist Ihre Karriere weiter verlaufen?
Mein Studium habe ich später in Köln fortgesetzt. Mein Professor hatte eine neue Professurstelle und ich bin seiner Klasse gefolgt. Die Solisten- und Konzertdiplome habe ich dann in Zürich und Basel abgeschlossen und bin in der Schweiz geblieben.
Sie haben mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen.
Für meine Karriere als Musikerin ist dies nicht sehr wichtig. Viel wichtiger ist, dass ich auf der ganzen Welt Konzerte spielen kann und an Festivals teilnehmen kann.
Sie haben ja eine eigene Konzertreihe in der Schweiz. Können Sie uns etwas davon erzählen?
Ich habe vor mehr als 10 Jahren mit meinem damaligen Partner und heutigen Ehemann zusammen die Konzertreihe «Classical Highlights» ins Leben gerufen. Heute haben wir unseren festen Platz in der Zürcher Kulturlandschaft. Zu unseren Konzerten haben wir bereits mehr als 200 Solisten und Orchester aus der ganzen Welt eingeladen und begeistern unser Publikum immer wieder erneut mit einem sehr interessanten Konzertprogramm.
Sind sind viel unterwegs. Vermissen Sie Ihre Heimat?
Meine ganze Familie lebt in der Schweiz. Zudem wohne ich auch schon seit mehr als zehn Jahren mit meinem Ehemann und Sohn zusammen im Kanton Solothurn. Durch das bin ich mit der Schweiz sehr eng verbunden.
Sie spielen auf einer fast 300 Jahre alten Geige. Wie sind Sie dazu gekommen? War das ein besonderes Glück?
Ja, das war ein Riesenglück. Normalerweise sind solche Instrumente im Besitze von Stiftungen oder Banken. Ich habe das Glück, meine eigene Galiano zu spielen, denn ein Instrument ist etwas sehr Persönliches und man gewöhnt sich daran
Interview CR/pd